Hintergrund
Im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „Null-Emissions-Gemeinden“ wurden im Kontext einer optimierten Flächennutzung Lösungsansätze für eine nachhaltige Systembewirtschaftung erarbeitet. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse wurden im kleineren Maßstab auf ein neu zu erschließendes Wohngebiet übertragen. Das entwickelte Neubaugebiet in der Ortsgemeinde Gensingen (Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen, Rheinland-Pfalz) umfasst eine Fläche von ca. 60.000 m² und bietet Raum für ca. 80 bis 100 Wohneinheiten bzw.
250 bis 300 Einwohnern.
Produktbeschreibung
Unter dem Leitbild „Null-Emissions-Wohngebiet: Gemeinsam planen, bauen, leben, wohnen“ wurden für das Wohngebiet innovative Lösungsansätze nachhaltiger Ver- und Entsorgungssysteme (Energie, Ab-/Wasser, Sekundärrohstoffe), sozialer Quartiersentwicklung und kommunaler Flächenmanagementoptionen entwickelt. Mit Hilfe von Machbarkeitsstudien wurden technische, ökonomische, ökologische und rechtliche Handlungsoptionen aufgezeigt. Diese wurden im Rahmen von Workshops mit den kommunalen Entscheidungsträgern, Planern und Bürgern diskutiert und in den weiteren Planungsprozess integriert.
Im Ergebnis wurden folgende Lösungsansätze und
Maßnahmen für das Wohngebiet bestimmt:
- Energiekonzept zur autarken Energieversorgung des Wohngebietes
- „Null-Abwasser-Konzept“ zur separaten Sammlung der Teilströme Grau- und Schwarzwasser mittels einer Vakuumentwässerung
- Dezentrale Aufbereitung des Grauwassers zu Brauchwasserzwecken und des Schwarzwassers zu einem nährstoffreichen Humussubstrat
- Bereitstellung von Brauchwasser mittels einer Brauchwasserleitung zu den Grundstücken
- Definition bauordnungsrechtlicher Festsetzungen für den Bebauungsplan und städtebaulicher Verträge (energetischer Gebäudestandard, Mindestgröße für Photovoltaik-Anlagen, getrennte Abwasserleitungen etc.).
- Definition von Maßnahmen im Sinne einer lokal organisierten Ressourceneffizienzstrategie
- Rechtliche Expertisen zur Planung und Umsetzung eines Null-Emissions-Quartiers
- Erbbaurecht-Modell als Werkzeug für eine „neue Art“ des Flächenmanagements
Rahmenbedingungen
- Frühzeitige Einbindung relevanter Entscheidungsträger und Festlegung von Zielen in einzelnen Handlungsfeldern
- Durchführung von Bedarfs- und Potenzialanalysen vor der Planungsphase zur spezifischen Konzeptentwicklung
Nutzen für die kommunale Praxis
Die Ergebnisse sind in einem Leitfaden als auch in der Abschlussdokumentation des Projektes zusammengefasst und dienen als konkrete Handlungsempfehlungen für Kommunen, Planern sowie kommunale und private Ver- und Entsorgungseinrichtungen zur nachhaltigen Quartiersentwicklung.
Kontakt
Prof. Dr. Peter Heck
Hochschule Trier – Umwelt-Campus Birkenfeld
Institut für angewandtes Stoffstrommanagement- IfaS
Telefon: +49 6782 17 1221
E-Mail: p.heck@umwelt-campus.de
Projekthomepage
http://www.null-emissions-gemeinden.de/