Informationsportal „Grundwasser- und Erosionsschutz durch Agrarholz und Agroforstsysteme“

Handlungsfeld:Landnutzung

Maßnahme:Agrarholzproduktion

Verbundvorhaben:Innovationsgruppe AUFWERTEN

Hintergrund

Ertragserwartungen und Nutzungsansprüche an die Landnutzung und die Landwirtschaft nehmen stetig zu. Neben der Nahrungs- und Futtermittelproduktion gewinnt seit Jahren der Anbau nachwachsender Rohstoffe zur energetischen Verwertung weiter an Bedeutung. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung hat Folgen für die Umwelt, wie z.B. die Verringerung der Artenvielfalt, die Gefahr der Bodendegradation, unerwünschte Stoffeinträge sowie eine mangelhafte Widerstandsfähigkeit bei klimawandelbedingten
Witterungsänderungen. Der gemeinsame Anbau von Agrarholz und Ackerkulturen auf einer Ackerfläche (Agroforstwirtschaft) bietet die Chance, eine intensive landwirtschaftliche Nutzung nachhaltiger zu gestalten.

Produktbeschreibung

Über das Informationsportal „Agroforst-info.de“ wird eine Handlungsstrategie für die Umsetzung agroforstlicher Nutzungskonzepte in die landwirtschaftliche Praxis hinsichtlich Anbau, Anpassung und Optimierung von Agroforstsystemen vermittelt. Ein wichtiges Anliegen besteht darin, die Produktionsflächen im Sinne eines verbesserten Ressourcenschutzes nachhaltig aufzuwerten und zugleich deren Anpassung an die prognostizierten klimatischen Veränderungen zu verbessern.

Zudem wird dargestellt, wie Agroforstsysteme die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen strukturschwacher Regionen stärken können. Hierzu werden auch Bewirtschaftungs-,
Logistik- und Verwertungskonzepte sowie Geschäftsmodelle beschrieben.

Um Agroforstsysteme hinsichtlich ihrer Umweltwirkungen oder Wirtschaftlichkeit besser bewerten zu können, werden über das Portal verschiedene Werkzeuge zur Verfügung gestellt. Dies sind beispielsweise ein GISWerkzeug zur Analyse geeigneter Flächen für Agroforstwirtschaft, ein Agroforst-Rechner für Landwirte zum Vergleich der wirtschaftlichen Tragfähigkeit zwischen Agroforstsystemen und reinen Ackerkulturflächen oder eine Agroforst-APP.

Rahmenbedingungen

  • Organisatorischer Aufwand zur Realisierung ganzheitlicher Agroforstprojekte (Abstimmungsprozesse zwischen Landwirtschaft, Kommunen, Bürgerschaft)
  • Langfristige Kapital- und Flächenbindung durch die vergleichsweise langsam wachsenden Gehölze
  • Um die Wirtschaftlichkeit und somit eine Etablierung von Agroforstsystemen sicherzustellen sind ganzheitlich monetäre Effekte zu berücksichtigen (Holzproduktion, Nährstoffbilanz, Erosionsschutz, Biodiversität etc.)

Nutzen für die kommunale Praxis

  • Schaffung regionaler Märkte für Agroforst-Produkte und -verarbeitung
  • Bereicherung und ästhetische Aufwertung des Landschaftsbildes mit positiven Auswirkungen auf Tourismus und Lebensqualität
  • Herausbildung nachhaltiger Landwirtschaftsstrukturen
  • Stärkung des ländlichen Raums durch Schließung lokaler Stoffkreisläufe und Förderung regionaler Wertschöpfung
  • Nachhaltige Energieversorgung
  • Grundwasserqualität und Erosionsschutz

 

 

 

 

Kontakt
Dr. Christian Böhm
Brandenburgische Technische Universität (BTU)
Cottbus-Senftenberg
Telefon: +49 355 694145
E-Mail: boehmc@b-tu.de

Projekthomepage
http://agroforst-info.de/

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